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Santa Maria della Rocca

14. Jahrhundert

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Beschreibung

1039 schenkte Longino d’Azzone ein, wohlhabender Grossgrundbesitzer aus Offida Fränkischer Herkunft einen Grossteil seiner Besitztümer der Abtei von Farfa. Unter anderen auch die Burg von Offida und die Kirche " Santa Maria della Rocca ". 1330 wurde das kleine Kirchlein S. Maria teilweise abgerissen und darüber eine neue Kirche errichtet, was auch durch eine Inschrift in der Aussenmauer belegt wird.
... (weiterhin in den Einzelheiten)



Santa Maria della Rocca

1039 schenkte Longino d’Azzone ein, wohlhabender Grossgrundbesitzer aus Offida Fränkischer Herkunft einen Grossteil seiner Besitztümer der Abtei von Farfa. Unter anderen auch die Burg von Offida und die Kirche " Santa Maria della Rocca ".
1330 wurde das kleine Kirchlein S. Maria teilweise abgerissen und darüber eine neue Kirche errichtet, was auch durch eine Inschrift in der Aussenmauer belegt wird. Die neue Kirche wurde länger und breiter gebaut, weshalb zwischen den neuen und alten Mauern zwei Zwischenräume gewonnen wurden, von denen einer als Friedhof genutzt wurde.



Das Portal der Krypta

Außerdem wurde an die Südseite der Kirche ein kleines Kloster angebaut.
An der Kirchenmauer, unter den Fenstern ist eine Reihe hervorstehender Steine auszumachen, was auf einen Anbau schließen lässt. Gleiches geht aus alten Karten Offidas hervor (F. Fabiani 1694).
Dieses Kloster bestand, zu großer Wahrscheinlichkeit, aus einem Erdgeschoss, beherrscht von einem Kreuzgang und einem 1. Stock, in dem sich die Klosterzellen befanden.
Im Hof des Kreuzgangs befand sich ein Brunnen. Mit dem Bau der neuen Sakristei, wurde das Kloster nach Osten hin erweitert. Spuren von Putz, die bis vor Kurzem an der Ostseite des Turmes und am entsprechenden Südteil der Apsis zu sehen waren und eine zugemauerte Tür, seitlich der rechten Kapelle belegen dies. Drei Eingänge führten in die Krypta; zwei befanden sich an der Südseite und waren für die Mönche reserviert, ein anderer auf Nordseite für die Gläubigen. Im 15. Jh. wurde der obere Teil der Kirche vollendet und jegliche Verbindung zum unteren Teil beseitigt. Dies geschah möglicher weise nach der großen Pestepidemie von 1511 um den unteren Teil komplett als Gruft zu nutzen. Heute sind die beiden Stockwerke durch eine Wendeltreppe verbunden.



Santa Maria della Rocca

Da die Offidaner keinen auswärtigen Abt mehr akzeptieren wollten, wurde 1562 das Farfenserkloster aufgelöst und ein Kanonisches Kollegium gebildet, dessen Prior ein Mönch aus Offida sein musste.
1735 erfuhr der obere Teil der Kirche, auf Anweisung von Monsignor Paolo Tommaso Marana (Bischof von Ascoli von 1728 – 1755), weiter Veränderungen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster abgerissen und das Baumaterial für die " Chiesa della Collegiata " wiederverwendet. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Wohnung für das mit der Aufsicht und Wartung betraute Personal an den Turm angebaut.
1887 wurde ein erster Entwurf zum Bau einer Stützmauer an der Nordseite des Felsens auf dem die Kirche steht, entwickelt.
1891 geht die Kirche in Gemeindebeisitz über, 1893 wurde dann die Stützmauer an der Nordseite des Felsens errichtet. 1896 wurde die Kirche durch ausgiebige Regenfälle beschädigt, woraufhin 1927 die Dachbinder und das Dach erneuert wurden.
Bei einem Endbeben 1943 wurde die Kirche erneut schwer beschädigt. Der eingestürzte Turm wurde, etwas niedriger, neu errichtet. 1946 wurde die Stützmauer an der Nordseite des Felsens nochmals verstärkt.
Während Grabungsarbeiten im inneren der Kirche, in den Jahren 1972 – 73wurden zwei bleierne Grabplatten aus dem 11. Jahrhundert entdeckt, die Walburga, Tochter des Longino d’Azone und Retrude, seiner Frau, zugeschrieben werden. Beide Grabplatten befinden sich noch immer bei der zuständigen Behörde in Ancona.
Weitere Renovierungsarbeiten wurden 1974 begonnen. Seit dem 2. Juni 1986 ist das Gotthaus wieder für die Öffentlichkeit zugängig.

Krypta und oberes Stockwerk



In der Krypta

Die Kirche erhebt sich auf einem Steilen Felsen im westen Offidas. Der Glockenturm, mit quadratischem Grundriss, wird, von einer achteckigen Pyramidenspitze gekrönt.
Das Gotteshaus, aus Backstein und eleganten Travertinstein Lisenen im romanisch- gotischen Stile erbaut wird dekoriert durch zwei reihen Dreipassbögen.
Über einige alte Stufen erreicht man das mit Blättermuster und Tiermotiven verzierte, zur Krypta führende, Travertinsteinportal aus dem 14. Jahrhundert.
Das Portal durchschreitend betritt man eine zentrale Apsis, deren Gewölbedecke von vier Backsteinsäulen, im lombardischen Stil, getragen wird.
In der zentralen Apsis sind einige Wandgemälde des " Maestro di Offida " (14. !5 Jahrhundert) zu sehen. Links " Lo sposalizio mistico di S. Caterina " und rechts " S. Cristoforo e la Madonna con Bambino e due angeli " (S. Cristoforo und die Madonna mit Kind und zwei) Engeln). Rechts befindet sich auch eine antike Aschenurne aus Travertinstein die als Weihwasserbehälter genutzt wird.
In der Apsis können wir zwei Kappelen bewundern. Auf dem Altar der linken Kapelle liegt eine große Sandsteinplatte in die eine Rinne gemeißelt wurde. Man geht davon aus, dass diese Platte ein Opferstein aus heidnischer Zeit ist und die Rinne zum Abfluss das Blutes der Opfer diente. In dieser Kapelle sind ebenfalls Wandgemälde des " Maestro di Offida " zu sehen: "S. Caterina d’ Alessandria", "L’Annunciazione ", " La Madonna del latte "; "San Ludovico da Tolosa" ,"s. Onofrio und S. Stefano".
Außerdem Gemälde des Maestro Ugolino di Vanne aus Mailand (14. – 15. Jahrhundert)":La Vergine col figlio und S. Antonio ".



Krypta: die rechte Kapelle

In der Kapelle auf der rechten Seite der Apsis andere Wandgemälde des Maestro d’Offida : "Le storie di s. Lucia, Crocifissione, Incoronazione della vergine, la Madonna delle Misericordia und S.Giovanni Evangelista ".
Der Rest der Krypta wird durch vier weitere Pfeiler und zwei Pilaster von der zentralen Apsis abgetrennt.
Drei Stufen hinaufsteigend betritt man den erhaltenen Teil der alten Kirche, der durch zwei Säulenreihen dreigeteilt wird. Sämtliche Säulen bestehen aus Backstein, nur eine aus Travertinstein. An der südlichen Außenmauer befinden sich drei ausgeschmiegte, kleine Rundbogenfenster und eine Eingangstür. Auf der Nordseite findet sich nur ein Fenster und ein Mauergrab. Der Ziegelboden wurde 1986 erneuert. Sich nach westen richtend, die Mauer des Kirchleins durchschreitend gelangen wir in einen Raum der durch drei Säulenreihen in vier Teile geteilt wird. Rechts, am Ende des Raumes befindet sich eine Wandeltreppe über die man in die " obere " Kirche gelangt. Die einschiffige Kirche, mit unauffälligem Transept und sichtbaren Dachbindern, weist den Grundriss, eines lateinischen Kreuzes auf.
An der Südwand der Kirche befinden sich drei Fenster, eines davon ist jedoch zugemauert. An der rechten Wand, mit der Kanzel finden wir weitere Werke des Maestro d’Offida :
" La Sepoltura di Gesù und La Crocifissione ". An der linken Wand ein Werk von Fra Marino Angeli Da S. Vittoria (15. Jahrhundert): " La Madonna del Latte con S. Sebastiano ".
Im hinteren Teil öffnet sich die, von zwei länglichen Fenstern, erleuchtete Apsis.
Im Becken der Hauptapsis ist ein weiteres Werk des Maestro Ugolino di Vanne zu sehen: "Das sieben Propheten, acht heilige Jungfrauen, und Zehn musizierende Engel darstellt.
Im bereich links der zentralen Apsis befindet sich ein Fragment eines Votiv Freskos, bestellt von Baldassare Baroncelli, aus dem Jahre 1423. Im unteren Teil im Zentrum der Hauptapsis, die " Fuga in Egitto " ebenfalls vom Maestro d’Offida.
An der Nordwand auf halber Höhe befindet sich eine Kanzel an der eine Holzstatue aus dem 16. Jahrhundert angebracht ist, die S. Benedetto von Norcia darstellt.
Die Kanzel erreicht man über eine Treppe in der Mauer. Gegenüber befindet sich eine Tribüne, auf der sich einst ein Hölzerner Chor mit Orgel befand. Im hinteren Teil, rechts, ist das Taufbecken angebracht, in dem auch der selige Bernardo von Offida getauft wurde.



Das Innere der oberen Kirche

Die obere Kirche erreicht man auch von außen über eine Backsteintreppe die zum Tor führt. Die Hauptfassade, auf der Westseite ist durch Lisenen, vertikal in drei Teile geteilt. Das Backsteinportal, getragen von Travertinpfeilern wird durch eine wunderschöne Eichenholzrosette gekrönt.

Künstler und Fresken in der krypta und der Kirche Santa Maria della Rocca

Eine sorgfältige Vertiefung die Frsken die sich in der Kirche befinden, kommt uns gelegen Ihnen einige Information ϋüber die Künstler die sie schufen, zu liefern.
Wie man weiss, bafand sich die Stadt Offida im11. Jh., neben anderen märkischen Städten, im Besitz der Benediktiner Abtei Farfa (in Latium).
Die sogenannten "Prepositurae farfense" in den Marken waren: S. Vittoria in Matenano, S. Maria a piè di Chienti (Montecosaro­MC), S. Maria della Rocca (Offida).
Die Abtei von Farfa beherrschte ein ausgedehntes Gebiet mit vielen Burgen, Kirchen und Klöster.
Im Jahre 1039 wurden ihre Besitztϋmer durch eine Schenkung des Longino d'Azone, die auch die Burg und die Kirche von Offida beinhaltete, erweitert.Papst Urban IV (Ende 12. Jh. - 1264) erteilte der Abtei von Farfa im Februar 1261 die besondere Ehre eine Diözese "nullis" zu sein, was bedeutete, dass die Diözese nicht von einem Bischof, sondern direkt von Papst verwaltete wurde. Diesen Status behielt die Diözese bis ins 16. Jahrhundert.
Während der Glanzzeiten der farfensichen Verwaltung (14. -15. Jh.) arbeiteten verschiedene Maler und Dekorateure an der Rekonstruktion und dem Bau vieler Kirchen in den Marken: S. Vittoria, S. Maria a pie' di Chienti, S. Maria della Rocca.
In Offida wirkten vor allem die Maler:
Il Maestro di Offida
Il Maestro Ugolino di Vanne aus Milano
Frà Marino Angeli aus S. Vittoria.
Unsere Informationen haben wir dem Kapitel "Pittori del quattrocento nelle Chiese farfensi delle Marche" aus dem Band "aspetti e problemi del Monachesimo nel Marche"(1982) von G. Crocetti, entnommen.

IL MAESTRO DI OFFIDA



Fresken von der Maestro d'Offida in der Kirche S. Maria della Rocca:
links die Leidensgeschichte der hl.
Katherina aus Alessandria aus dem 15. Jh. rechts die hl.
Mutter mit Kind und zwei Engeln aus dem 15. Jh.

Er arbeitete zwischen dem 14. und 15. Jh. in verschieden märkischen Städten, jedoch vor allem in Offida. Sein Werkstatt kann von wiederkehrenden Merkmals kennzeichnet wird.
Crocetti schreibt:

"Ein unverkennbares Merkmal seiner Fresken ist die besondere Art und Weise, wie er die Strahlen der Aureolen der Heiligen malt."

die Arbeiten des "Maestro di Offida", die in der Kirche S. Maria della Rocca und anderswo in Offida zu finden sind, lassen sich einteilen in:


Werke aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts :

2Die Flucht nach Ägypten" (Oberkirche); "Die Kreuzigung"(Oberkirche - rechte Kanzel), "Das Begräbnis Jesu" (Oberkirche - rechte Wand).

Werke vom ende des 15. Jahrhunderts:

Szene aus dem Leben der hl. Lucia, Jungfrau und Märtyrerin, "Die Kreuzigung"; die "Krönnung der Jungfrau"; "Die Mutter der Barmherzigkeit; Johnnis der Evangelist (in der Krypta, rechte Kapelle). Auf dem Bogen der rechten Kapelle wird Marai Verkündigung dargestellt. In der Apsis links sind "die Leidensgeschichte der hl. Katherina aus Alessandria und Maria Verkündung zu sehen.In der Krypta links die Werke "La Madonna del Latte"; "der hl. Ludwig von Toulouse"; "Der hl. Onofrio und der hl. Stefan".
In der Vorhalle zur Krypta:" die mystische Hochzeit der hl. Katherina, der hl. Christopherus und die hl. Mutter mit Kind und zwei Engeln"

Werke vom Anfang des 15. Jahrhunderts (Ob der Meoster selbst Hand anlegte ist unklar):

Die Verkündigung mit hl. Katherina und auftraggeben (1410); Prozession der Jungfrauen und Märtyrerinnen in weissen Kleidern (in inneren des benedicktiniscen Nonnenkloster S. Marco).
Nach dem angabeb der Kritiker war der "Maestro" ein Mönch, der nach einer Künstlerischen Ausbildung der neapolitanischen Schule mit dem Maler Andrea aus Bologna zusammen traf.
Neben der Kirche S. Maria della Rocca arbeitete der Meister zu beginn des 15. Jahrhunderts auch in der Kirche S. Maria a pie' di Chienti in der Provinz Macerata.

IL MAESTRO UGOLINO DI VANNE aus Mailand



Die Fresken von Maestro Ugolino di Vanne aus Mailad in die Kirche S. Marai della Rocca:
Links die Jungfrau Maria mit Kind und hl. Antonius (1423) Rechts die Kuppeldecke "sieben Propheten, acht Jungfrauen und zehn musizierenden Engeln aus dem 15. Jh.

Zwischen 1360 und 1365 geboren entstammt er wahrscheinlich der Schule der Nachfolger des Andrea aus Bologna. Während seines Aufenthaltes in den Marken traf er auch mit anderen Malern zusammen, deren Einflüsse er in sich aufnahm. "IGekennzeichnet werden seine spätggotischen Fresken durch die Erhabenheit und Würde die er seinen dargestellten Figuren verleit....
Maestro Ugolino ist ein raffinierter und kultivierter Künstler, seine Werke sind auch wegen seinem feinen Sinn für Humor, mit dem er seine dargestellten Personen.Tier und Gegenstände belebt, bemerkenswert" (G:Crocetti und A. Rossi "il Maestro della Petrella" Urbino - 1970 ).
Seine Presänz in den Marken ist beachtlich. Um 1420 wirkte er in Montelp0aro, Montecosaro (MC), Fermo und S. Vittoria in Matenano. Um 1423 arbeitete er auch in Offida in der Kirche S. Maria della Rocca.
In der Krypta der Kirche, links an der Wand, sind die Jungfrau Maria mit Kind und der hl. Antonius (1423)abgebilder.
Im unteren, linken Teil der Hauptapsis befinden sich die Überreste eines Votivfreskos, das am 23. november 1423 von dem Offidaner Baldassare Baroncelli in auftrag gegeben wurde.
Die Kuppeldecke der Hauptapsis wird von 2sieben Propheten, acht Jungfrauen und zehn musizierenden Engeln geschmückt.
In der Kalotte der zentralen Apsis sind die selben dekorativ stilisierten Details von Akanthusblättern zu bewundern, wie sie auch an dem Triumphbogen der Apsis der Kirche S. Maria a pie' di Chienti dargestellt sind (Crocetti).

FRA MARINO ANGELI da S. Vittoria



Das Fresko "die stillende Mutter Gottes mit hl. Sebastian2 Kirche S. Maria della Rocca ipinto raffigurante la Madonna del latte con San Sebastiano sito nella Chiesa di S. Maria della Rocca.

Biographische Notizen über den Mönch und Künstler finden sich im Kapitulararchiv von S. Vittoria in Matenano.
Fra Marino wurde am Anfang des 15. Jhs. in S. Vittoria in Matenano geboren und starb dort im Jahre 1462.
Man geht davon aus das er in der Werkstatt des Maestro Ugolino zu malen begann.
Ähnlichkeiten sind vor allem in der Art und Weise zu erkennen in der er die Falten und Voluten der Mäntel und Kleider der Figuren darstellt.Zu vergleichen sind hier das Werk von Ugolino in der Krypta von S. Maria della Rocca und den Figuren des hl. Antonius und des hl. Marone die Fra Marino in dem Polyptychon von Collina (Fermo) abbildete.
Ausserdem sind in seinem Stil auch Elemente der umbrischen Schuhe enthalten. "Abschliessend können wir behaupten, dass er wohl ein wenig von allen guten Malern seiner Zeit übernommen hat, jedoch ohne sie zu kopieren. Auch versuchte er keinen neuen Stil, im Gegenteil, es scheint er bediente sich eines aus der Mode gekommenen Stiles weil er nur so seine Persönlichkeit, seine Sensibilität und seinen Glauben zum ausdruck bringen konnte"(Crocetti).
Die stillende Mutter Gottes mit dem hl. Sebastian an der linken Innenwand der Oberkirche S. Maria della Rocca.

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